Zwölf hartgesottene ETC’ler trotzen 35 Grad.

8. Juli 2023. Samstagnachmittag. Tennisplatz. 13 Uhr. 35 Grad. Oha! Eigentlich ja nur etwas für absolut Verrückte – oder eben für eine unbeugsame, hartgesottene Truppe tennisbegeisterter ETC’ler/innen, die Lust darauf hatten, sich im Rahmen eines kleinen, privat organisierten Turniers sportlich zu messen.

DIE EINLEITUNG (AKA: WAS IST EIGENTLICH „TENNIS UNITED“).

Über die letzten 3 Monate hatten sich verschiedene, kleinere WhatsApp-Gruppen herausgebildet, die sich gruppenintern zum Spielen verabredeten. Letztlich entstand daraus die untereinander abgestimmte Idee, diese „Einzelgruppierungen“ in einer „übergeordneten“, gemeinsamen Gruppe zusammenzuführen – damit war die Idee für „Tennis United“ („TU“) geboren. „TU“ ist eine heterogene Gemeinschaft von (derzeit) 18 Spielern[1]. Fundamental wichtig ist, dass Geschlecht, Nationalität, Spielstärke, Sprache oder was auch immer dabei überhaupt keine Rolle spielen. „Vereint“ („United“) sind die Mitglieder durch das Wichtigste, nämlich: Gegenseitigen Respekt, Ethos und die Freude am / die Lust auf Tennis. Wenn jemand, im Zuge der Lektüre dieses Berichts, Lust bekommt, sich „TU“ anzuschließen, genügt eine simple WhatsApp an mich unter 0151 / 24 11 6219.

DIE TEILNEHMER.
Fresh party people – put your hands up in the air! Flash mob, body language, let’s get physical! Konkret: die eingangs genannten, insgesamt 12 Teilnehmer waren – wie sollte es anders sein – „bunt gemischt“: 3 Frauen, 1 Jugendlicher (U12), 2 Spieler der Herren 40, 1 Spieler der Herren 2, und: der ganze wilde Rest! Kurzum: die perfekte Mischung für ein Tennis-Event der besonderen Art. Ein paar Worte zum „Catering“: wie es sich für einen „Spieltag“ gehört, steuerten die einzelnen Teilnehmer auch Essen und Trinken für den Nachmittag bei: Wasser, kleine Snacks, Bananen, Müsliriegel, Melone, Brezeln – alles war dabei. Und – das sei an dieser Stelle besonders hervorgehoben – der von ihm selbstgebackene Mandarinen-Käsekuchen, den Patrick Walter mitbrachte: ein Gedicht!

DER MODUS.
Um den streckenweise herausfordernden Temperaturen Rechnung zu tragen, wurde die ursprüngliche Idee einer „Pokalrunde“ (2 Einzel und 1 Doppel / Mixed) vor Ort verworfen, und es wurde „nur“ Doppel / Mixed gespielt. In Sachen „Verwerfen“ galt Gleiches für die Idee, dass man „kurze Sätze“ (bis 4) plus Matchtiebreak spielt. Die Turnierteilnehmer einigten sich gemeinschaftlich auf eine Spielzeit von 20 Minuten pro Match, was zur Folge hatte, dass Begegnungen eben auch „unentschieden“ ausgehen konnten. In Sachen „Gendern“ noch ein paar Worte: innerhalb dieses Berichtes wird, zum Zwecke der flüssigeren Lesbarkeit, nicht „ge-gendert“. Dies ist kein Zeichen von Respektlosigkeit, sondern der Effizienz geschuldet.
Die Auslosung startete um kurz vor 13 Uhr. „Hääh, wie jetzt Auslosung“? Na, logo! Denn das Turnier sollte von Anfang an das richtige „Flair“ erhalten, will heißen: Anmeldung vor Ort, Entrichtung der 7,50 Euro „Ball-/Startgeld“, „Auslosung“ und „Turnierbaum“. Volles Brett! Besagte „Auslosung“ erfolgte mittels Ziehens von Spielkarten je Teilnehmer, das heißt am Ende: As zu As, König zu König, Dame zu Dame, etc. Dies führte zu völlig „wilden“ Doppelpaarungen von Spielern, die sich zuvor teilweise weder kannten noch jemals zusammen auf dem Platz gestanden hatten. Was – aufs erste Lesen – wie „Junge, was für ein Chaos“ klingt, entpuppte sich am Ende aber als genau das, was mit dem Turnier eigentlich bezweckt werden sollt. Einander Kennenlernen, miteinander ins Gespräch kommen, gemeinsam Spaß haben, Lachen, Anfeuern – Verein eben! Und nicht „Gym“.
Konkret erstreckte sich der Turnier-„Baum“ damit auf Vorrunde (Kästchensystem), Zwischen- und Nebenrunde bzw. Finalrunde. Die insgesamt 12 Spieler wurden einander in 6 Doppelteams zugelost und in 2 Gruppen à 3 Teams eingeteilt. Für die erwähnte Kästchenrunde bedeutete dies damit bereits jeweils 2 Spiele pro „Team“.
Das drittplatzierte Team je Gruppe der Kästchenrunde bestritt dann die Nebenrunde, die Erst- bzw. Zweitplatzierten traten gegeneinander in einer Zwischenrunde („Halbfinale“) „über Kreuz“ an (d.h. „Erster Gruppe 1“ gegen „Zweiter Gruppe 2“ bzw. „Erster Gruppe 2“ gegen „Zweiter Gruppe 1“). Die Sieger der „Über Kreuz“-Runde bestritten das Finale, die Verlierer das Spiel um die Plätze 3 und 4. Die Teams der Nebenrunde spielten Rang 5 und 6 untereinander aus.
Was sich wie beim Lesen wie ein lockerer Spaziergang anfühlt, heißt in der Realität halt mindestens 3 bzw. maximal 4 Matches à 20 Minuten (plus Einspielzeit). An dieser Stelle: Höchsten Respekt für die mentale und die Energieleistung!

DER TURNIERTAG.
Los ging es dann also gegen Viertelnachzwei mit den ersten Begegnungen der oben beschriebenen „Kästchenrunde“. Nix da mit „es ist soooo warm“ / „die Sonne blendet“ / „der Platz ist so trocken“, undundund….Von Anfang an war echter „Spirit“ zu spüren. Trotz (oder gerade wegen) des Spielens „auf Zeit“ kam richtig kerniger Kampfgeist auf und es wurde um viele Bälle mehr als ambitioniert gefightet. Besonders erwähnenswert ist dabei aber vor allen Dingen, dass es zu jedem Zeitpunkt sehr fair, sportlich und respektvoll zuging.
Natürlich war auch stets genügend Zeit und Raum für ausreichend Pausen – nicht zuletzt aufgrund der wirklich anspruchsvollen Temperaturen. Die Plätze, die während des Turniers von dem Teilnehmer sorgfältig zwischengewässert wurden, waren dabei stets in Topzustand.
Die Zwischenrunde – auch hier wurde nach 20 Minuten Zeitvorgabe gespielt – war spürbar vom immer stärker wachsenden, sportiven Anspruch der teilnehmenden Teams, das Finale zu erreichen, geprägt. Dementsprechend knapp gingen die Matches aus. Dasselbe gilt für die Nebenrunde – und die alles andere war als eine „Trost“-Runde!
Natürlich ging der ein oder andere Ball auch mal stramm in die Botanik. Selbstverständlich war auch – und das nicht nur einmal – das ein oder andere eher „rustikale“ Wort zu hören. Aber wirklich schön war, dass sich die Teams stets mit sportlichem Anstand begegneten. Das bedeutet vor allem, dass auf Frauen, Jugendliche und vermeintlich „leistungsschwächere“ Spieler eben nicht „voll draufgehalten“ wurde, sondern sämtliche Matches mit einem schönen Gespür für das richtige Augenmaß vonstatten gingen.
Die Gewinner des Turniers waren Patrick und Rainer, die im Finale Mehdi und Andreas solide niederringen konnten. Im Spiel um Platz 3 hatten am Ende Martin und Sven gegen Anne und Günther, die die Kästchenrunde in ihrer Gruppe noch hatten dominieren können, die Nase vorn. In der Nebenrunde mussten sich Heike und Christina leider Frank und Lars – dem Team mit dem größten Altersunterschied – trotz fulminantem Kampf geschlagen geben.
Für jedes Team – unabhängig von dessen Platzierung – gab es am Ende des Turniers Urkunden und entsprechende Preise verschiedenster Art. Die ersten 3 Ränge bekamen zudem Pokale. Das Startgeld der Teilnehmer wurde in Sachpreise umgewandelt, die an die Turnierteilnehmer gingen. Hierzu gehörten Verzehr- und Getränkegutscheine von „Metin“, unentgeltlich zur Verfügung gestellte Tennisartikel aus dem Fundus der „Racket Corner“ (großer Dank an Stefan Bitenc!) und sonstige Vereinsartikel (Handtücher / Shirts / etc.). Der verbleibende „Überschuss“ ging in die interne „Spendensau“.
Da zu einem schönen Turniertag ein umso schönerer Ausklang gehört, ließen die Teilnehmer den Abend – im Anschluss an die Siegerehrung – beim gemütlichem Beisammensein auf der Terrasse bei „Metin“ gemeinsam ausklingen.

DAS FAZIT.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass das Turnier auf jeden Fall wieder stattfinden sollte. Es waren Sätze zu hören wie „gerne alle 6 Wochen“ bzw. „gerne auch in größerem Feld“.
Am Rande: wenn aus 12 Teilnehmern am Ende 24 (oder mehr) werden, dann spielt man eben in 4 „Gruppen“, oder mit Wildcards / Joker, und es entstehen geringfügig mehr Matches – also: keine Angst! Je mehr Teilnehmer/inne/n, umso besser! Traut Euch!

DAS LETZTE WORT.

Ich bedanke mich, als Turnierleiter und Vereinskollege, bei allen Teilnehmenden für ihr Engagement, ihre Spielfreude, ihre Fairness, das Miteinander, den Respekt und den Kampfgeist. All das ist dieser Tage nicht mehr selbstverständlich. Und ein großes Dankeschön auch für das Kistchen leckeren weißen Wein. Ich werde mir ein Fläschchen davon – in einer stillen Stunde – auf einer kleinen Bank, während ich auf ein vom Sommerwind gestreicheltes Kornblumenfeld, in den Sonnenuntergang oder über einen glitzernden See blicke, so richtig amtlich reinleckern. Mmmmmhmmm….
Bleibt frisch! Und nicht vergessen: Vor dem Turnier ist nach dem Turnier! Am 22. Juli ist „Familienturnier“. Und Sommerfest. Wir freuen uns auf viele Anmeldungen, Teilnehmer und Gäste.

Euer
Onkel Chris